Eine Darstellung zum Thema Circular Economy. In der Mitte die Weltkugel.
Zurück

Was ist eigentlich…die Circular Economy?

01.12.2023

Ein Schlagwort, das immer öfter seinen Weg in Business-Gespräche findet, ist Circular Economy. Wir werfen einen Blick auf das Gegenmodell zur linearen „Herstellen-Nutzen-Entsorgen“ und versuchen uns an einer Erklärung, wie dieses Modell funktioniert. Die Grundidee: Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf zu halten, um Abfall und Umweltbelastungen zu minimieren.

Definition

Die Kreislaufwirtschaft, oder „Circular Economy“, ist ein Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Ressourcennutzung und Abfallproduktion zu minimieren, indem es die Wiederverwendung, Reparatur, Erneuerung und Recycling von Produkten und Materialien fördert. Im Gegensatz zur traditionellen, linearen Wirtschaft, die auf dem „Nehmen-Herstellen-Entsorgen“-Prinzip basiert, zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Produkte und Materialien so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten. Dies wird erreicht durch Design, das Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Produkten priorisiert, sowie durch Geschäftsmodelle, die auf Leasing, Teilen, Wiederverwenden und Erneuern basieren. Ziel ist es, sowohl ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen als auch ökonomische Effizienz zu steigern.

Also Good-bye lineare Wirtschaft?

Die Einführung der Kreislaufwirtschaft bedeutet nicht unmittelbar ein komplettes „Goodbye“ zur linearen Wirtschaft, sondern eher eine graduelle Transformation und Integration. In vielen Sektoren und bei bestimmten Produkten kann die Kreislaufwirtschaft bereits erfolgreich umgesetzt werden, während in anderen Bereichen die lineare Wirtschaftsweise noch vorherrscht.

Die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft erfordert bedeutende Änderungen in der Produktgestaltung, in den Geschäftsmodellen, in der Infrastruktur und in den Verbrauchergewohnheiten. Es ist ein Prozess, der Zeit und eine schrittweise Anpassung erfordert. Die lineare Wirtschaft wird also nicht sofort und vollständig verschwinden, sondern eher in einigen Bereichen durch kreislauforientierte Ansätze ergänzt oder ersetzt werden.

Langfristig kann die zunehmende Akzeptanz und Umsetzung der Kreislaufwirtschaft jedoch zu einer bedeutenden Reduzierung der linearen Wirtschaftsprozesse führen, insbesondere in Industrien, in denen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit kritisch sind.

Bausteine der Circular Economy

Produktdesign für Langlebigkeit: Produkte werden so entworfen, dass sie langlebig, leicht reparierbar, wiederverwendbar und letztendlich recycelbar sind. Dies beinhaltet den Einsatz von qualitativ hochwertigen Materialien und die Konzeption für eine einfache Demontage.

Wiederverwendung und Reparatur: Anstatt Produkte nach Gebrauch zu entsorgen, werden sie wieder verwendet oder repariert. Dies verlängert die Lebensdauer der Produkte und reduziert Abfall.

Recycling und Wiederaufbereitung: Materialien aus alten Produkten werden gesammelt und aufbereitet, um neue Produkte herzustellen. Dies schließt den Kreislauf und minimiert den Bedarf an neuen Rohstoffen.

Ressourceneffizienz: Durch effizientere Nutzung von Ressourcen und Minimierung von Verschwendung in allen Phasen des Produktlebenszyklus wird die Umweltbelastung verringert.

Geschäftsmodell-Innovation: Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die auf Leasing, Teilen, Wiederverwenden und Erneuern basieren, anstatt Produkte zu verkaufen und nach Gebrauch zu entsorgen.

Kollaborative Plattformen: Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren wie Unternehmen, Regierungen, Verbraucherinnen und Verbrauchern, um die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft effektiv umzusetzen.

Digitalisierung und Technologie: Einsatz von Technologien wie IoT (Internet der Dinge), Big Data und Blockchain, um die Rückverfolgbarkeit und Effizienz von Ressourcen zu verbessern.

Regulierung und Politik: Schaffung von gesetzlichen Rahmenbedingungen, die die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft unterstützen und fördern.

Beispiele aus der Praxis

Shary: Eine Plattform, die Menschen eine Alternative zum Kauf neuer Produkte bietet. Sie ermöglicht es, Gegenstände zu mieten statt zu kaufen, wodurch Ressourcen geschont werden​. www.shary.at

Snorre: Ein Unternehmen, das aus Sperrmüll, speziell ausgemusterten Lattenrosten, preisgekrönte Designobjekte herstellt. Dieses Upcycling-Projekt unterstützt auch Sozialprojekte​. www.snorre.at

MONTREET: Ein Modelabel für kreislaufähige Outdoormode, das Reparatur- und Mietservices anbietet, um die Langlebigkeit der Kleidung zu fördern und Ressourcen zu schonen​. www.montreet.net

Shareonimo.at: Österreichs größte Miet- und Vermietplattform, die Menschen zusammenbringt, um Gegenstände gegenseitig zu vermieten und so ihre Nutzungsdauer zu verlängern​. www.shareonimo.at

Hut & Stiel: Ein Unternehmen, das Speisepilze auf Kaffeesatz züchtet, eine in Großstädten reichlich vorhandene Ressource, und so zur Reduzierung von Abfall beiträgt​. www.hutundstiel.at

DIRECT HUBS : Ein Projekt, das Bewohnerinnen und Bewohner in Städten auf lokale Lebensmittelkreisläufe aufmerksam macht und zur Teilnahme anregt, um nachhaltige, kreislauforientierte Dienstleistungen zu fördern​. www.kreislaufwirtschaft.at

Circular-Print: Ein Projekt, das einen chemisch reaktiven Upcycling-Prozess für stark bedruckte Kunststoffe entwickelt hat, um diese abfallfrei und zu 100 % in ihrer ursprünglichen Anwendung wiederverwenden zu können​. www.circular-print.at

Plasteco: Die PLASTECO-Projektpartner wollen in ihren Regionen das Abfallmanagement für Kunststoffe weiterentwickeln, Einwegkunststoffe zurückdrängen und das Wirtschaftswachstum durch ökologische Innovationen fördern.  www.interregeurope.eu/plasteco

Noch mehr inspirierende Projekte findet man auf  Circular Futures, einem Zusammenschluss mehrerer Dachorganisationen, die sich für die Ziele der Kreislaufwirtschaft in Politik und Gesetzgebung einsetzen.

Fazit

Zusammenfassend ist die Kreislaufwirtschaft nicht nur ein Weg zur Schonung unserer Ressourcen, sondern auch ein zukunftsweisender Ansatz, der Wirtschaft und Umwelt harmonisch verbindet. Sie eröffnet innovative Wege für nachhaltiges Wachstum und fordert uns auf, Neues zu denken und Altes neu zu gestalten.

 

Zurück